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Donnerstag, 13. Dezember 2018

Joe von Larry Brown *Rezension*

Rezension zu "Joe" von Larry Brown




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Inhalt:

Gary Jones schätzt sein eigenes Alter auf etwa fünfzehn. 

Zusammen mit seinem gewalttätigen Vater, einer apathischen Mutter und seinen beiden Schwestern zieht er obdachlos und ohne Chance auf ein anständiges Leben durch den Süden der USA. 

Bis er auf den Ex-Häftling Joe Ransom trifft, der sein eigenes Leben auf die Reihe zu bekommen versucht. 
Joe gibt dem eifrigen Jungen einen Aushilfsjob und nimmt ihn unter seine Fittiche. 

Doch Garys Vater ist damit alles andere als einverstanden. 

Bald kommt es zur Konfrontation.


Meine Meinung:

Ich war damals von Larry Browns "Fay" absolut begeistert und habe mich so gefreut, als ich gesehen habe, dass ein neues Buch von Ihm übersetzt wird!

"Joe" ist vom Stil her sehr ähnlich, es gibt viel Gewalt, Sex, Armut und Alkohol. 

Joe selbst ist als Charakter eher semi sympathisch aber vor allem Mitleid erregend. 
Er ist ein Alkoholiker mit gescheiterter Ehe, der aber mit seinem Job als Vorarbeiter ganz gut verdient. 
Er scheut sich nicht vor Gewalt, ist aber ein ehrlicher Mann, der leider allzu oft in ungünstige Situationen gerät.

Obwohl er damit relativ gut zurecht kommt will er sich bessern und sein Leben wieder in den Griff bekommen. Nicht zuletzt für seine Tochter und seine Ex-Frau.

Dann gibt es noch Gary (Fay's Bruder!), den Sohn von Wade, der bei Joe Arbeit findet und Ihn sich als Vorbild nimmt.

Wade ist wohl der verabscheuungswürdigste Charakter dem ich bisher begegnet bin.
Er misshandelt seine Frau und vernachlässigt, schlägt und quält seine Kinder um selbst ein möglichst bequemes Leben zu führen. Ein absoluter Egoist ohne Skrupel.

Gary hingegen ist ganz anders als sein Vater und will niemals so enden wie Wade.
Er gibt sich Mühe den richtigen Weg zu finden und kämpft gegen sein scheinbar auferlegtes Schicksal.

"Joe" war ein dramatisches, berührendes und vor allem trauriges Buch. 

Larry Brown schafft es, dem Romen eine unglaublich greifbare Atmosphäre zu geben und das Leid der Charaktere so glaubhaft darzustellen, als würde man sie persönlich kennen.

Ich liebe seinen bildhaften Schreibstil und seine schonungslose Ehrlichkeit.

Für meinen Geschmack hätte das Buch aber ruhig 200 Seiten mehr haben können.
Irgendwie war mit die Story zu kurz und ich fand die einzelnen Handlungsstränge manchmal etwas zusammenhangslos. 

Auch das Ende hat für mich zu viel offen gelassen.


Fazit:

"Faye" hat mich mehr berührt und schockiert, dennoch ist "Joe" ein sehr empfehlenswertes Buch. Für mich ist dieser Roman etwas unfertig, aber dennoch lesenswert.


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