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Mittwoch, 6. März 2019

Alchimie einer Mordnacht von Benjamin Black *Rezension*

Rezension zu "Alchimie einer Mordnacht" 
von Benjamin Black


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Inhalt:

Winter 1599: Christian Stern, ein ehrgeiziger junger Gelehrter und Alchimist, will am Hof des paranoiden und unberechenbaren Habsburgers Rudolf II Karriere machen. 

Doch schon in der ersten Nacht findet er die Leiche einer jungen Frau, Magdalena, gerade erst 16 Jahre alt, in einer Gasse gleich neben dem Schloss. 
Ihr wurde die Kehle durchgeschnitten, sie trägt ein Samtkleid und ein goldenes Medaillon und ist ganz offenbar von edler Herkunft. 

Christian gerät in Verdacht – und in den Bannkreis skrupelloser Höflinge, die durch finstere Machenschaften versuchen, sich Vorteile zu verschaffen. 
Bald zieht Christian die Aufmerksamkeit des Kaisers selbst auf sich. 

Doch mit der kaiserlichen Gunst wächst die Furcht, dass es in diesem Ränkespiel auch um sein eigenes Leben gehen könnte.


Meine Meinung:

Optisch hat mich das Buch schon sehr angesprochen. Sehr stimmiges Cover und auch die restliche Aufmachung in verschiedenen Grüntönen finde ich wunderschön.
Das macht auf jeden Fall was her im Bücherregal!

Der Protagonist Christian Stern bleibt irgendwie ziemlich blass. Man erfährt zwar einiges über seine Vergangenheit und auch etwas über seine Herkunft aber er äußert wenig Gefühle und Gedanken.
Er ist in einer extremen und unerwarteten Situation und nimmt das scheinbar gleichgültig hin, das fand ich etwas unglaubwürdig.
Ansonsten war er mir weder besonders sympathisch, noch besonders unsympathisch.
Ich konnte seine Handlungen aber oft nicht nachvollziehen.

Die Geschichte beginnt ziemlich spannend mit dem Fund einer Leiche, wird dann aber schnell unspektakulär. Langweilig würde ich das Buch nicht nennen, da ich die Kulisse des Prager Hofs sehr interessant und auch den "Einblick" in die damalige Zeit sehr eindrucksvoll fand. 

Dennoch war es mehr ein Historischer Roman als ein Historischer Krimi. Mir hat die Ermittlung gefehlt. Ich hatte Christian Stern mehr in der Rolle eines engagierten und gewitzten Amateur-Ermittlers gesehen, er gerät aber eher durch Zufall immer wieder in die Geschichte rein. 

Das Ende war dann doch zufriedenstellend, ich hatte zwischendurch Angst, dass es überhaupt nicht so wird wie ich es gerne hätte. Aber es wurde alles aufgeklärt und die Auflösung erschien mir schlüssig und passend. 

Der Schreibstil war anfangs gewöhnungsbedürftig aber wenn man sich einmal dran gewöhnt hat, lässt sich das Buch flott lesen. Die Ausdrucksweise des Autos passt gut zur Story, ist aber nicht zu übertrieben gestellt und daher ziemlich authentisch.

Fazit:

Ein guter Roman, wenn man sich für die damaligen Verhältnisse und Hintergrundgeschichten am Prager Hof interessiert. 

Krimifans wären vermutlich eher enttäuscht.

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