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Montag, 20. Juni 2016

Willkommen in Night Vale - Joseph Fink *Rezension*

Rezension zu "Willkommen in Night Vale" 
von Joseph Fink







Inhalt:  
Jackie Fierro betreibt schon lange das örtliche Pfandhaus in Night Vale. Eines Tages verpfändet ein Fremder einen Zettel, auf dem in Bleistift die zwei Worte »King City« geschrieben stehen. Jackie hat sofort ein merkwürdiges Gefühl.  
Kaum ist er in Richtung Wüste verschwunden, erinnert sich niemand an ihn – aber Jackie kann das Papier nicht mehr aus der Hand legen.
Zusammen mit der alleinerziehenden Mutter eines jugendlichen Gestaltwandlers macht sich Jackie daran, das Rätsel von "King City" zu lösen. 
Ihr Weg führt die beiden in die Bibliothek von Night Vale, die allerdings noch kaum Jemand wieder lebend verlassen hat.. 


Meine Meinung: 
Dieses Buch ist etwas ganz besonderes. 
Ich habe zwar schon ein paar Fantasy Bücher gelesen, aber trotzdem ist es ganz anders. Anfangs habe ich mir ein bisschen schwer getan in die skurrile Welt von Night Vale einzutauchen. Aber nach einer kurzen Einlesezeit bis ca S. 80 war ich mitten in der Geschichte. 

Es ist einfach ungewohnt teilweise so abwegige, surreale Dinge zu lesen. 

z.B. auf Seite 43: 
"In 5 Minuten würde sie [...] ihr Wasserglas flüsternd um die Rechnung bitten, die Rechnung unter dem kleinen Tablett mit den Zuckerbriefchen hervorziehen, wo sie plötzlich stecken würde, die Rechnung dann mit etwas Bargeld wieder zurück unter den Zucker schieben, auf das Schluckgeräusch warten, das signalisierte dass die Rechnung bezahlt war, und dann das Restaurant verlassen."

Die Hauptprotagonistin Jackie hat mir mit ihrer Handlung und ihren Gedankengängen sehr gut gefallen. 

Cecil von Radio Night Vale fand ich auch sehr erfrischend mit seinen verrückten Informationen für die Bevölkerung. 

z.B. auf S. 248: 
"Haben Sie Probleme mit dem einschlafen? Sind Sie ständig wach? Leben Vögel in Ihnen? Krabbeln Insekten auf Ihnen? Ist Ihre haut schartig und hart? Sind Sie von Blättern bedeckt und wiegen sich leicht in einer sanften Briese? 
Klingt so als wären Sie ein Baum. Sie sind völlig gesund. [...] Hören Sie Radio? Haben Sie menschliche Hilfe? Welche Pläne haben Sie für unsere schwache Spezies? Bitte Baum, verschone mich. Bitte Baum, nicht ich." 

Der Schreibstil ist sehr bildlich, sodass man sich die beschriebene Welt sehr gut vorstellen kann. 
Auch gab es immer wieder Zeilen, die mich zum Schmunzeln gebracht haben. 

z.B. auf S. 17: 
"Es wäre verrückt anzunehmen, das Haus habe eine Persönlichkeit,[...] aber es ist wahr. Ein Mensch schläft und plötzlich hat das Haus einen Gedanken: Maulwurfsgrau löst keine Emotionen aus. Es ist eine praktische und nichtssagende Farbe."
Das einzige, was mich an diesem Buch nicht zu 100 Prozent überzeugt hat, ist das Ende. Es war mir einfach für diese Geschichte zu unspektakulär. 
Die ganze Story ist so spannend und interessant und teilweise einfach total verrückt und dann wird man mit so einem simplen Ende abgespeist. 


Fazit: 
Ein ganz besonderes, spezielles Buch, dass man aber definitiv auch Lesern empfehlen kann, die nicht ausschließlich Fantasy Bücher mögen. 
Bis auf das etwas schwache Ende hat es mir sehr gut gefallen, da es mal wirklich was ganz anderes war. 
Auch der tolle bildliche Schreibstil hilft, nach einer Zeit komplett in die Welt von Night Vale abzutauchen. 

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